Bödefeld (Schmallenberg)
Ehemalige Gemeinde, heute Stadt Schmallenberg im Hochsauerlandkreis (Regierungsbezirk Arnsberg).
Bearb. im Historischen Atlas westfälischer Städte, Band 20 (NF 99).
Historischer Atlas westfälischer Städte, Band 20: Bödefeld (Schmallenberg). Bearb. von Wilfried REININGHAUS, Münster 2025, 28 Seiten und 5 lose Karten in Mappe (25,2 x 35,2 cm), zahlreiche Karten und Abbildungen (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen, Neue Folge 99). Aschendorff Verlag, ISBN 978-3-402-15166-2, Preis: 29,90 Euro
Bödefeld liegt am Fuß der Hunau im Rothaargebirge. Im späten 11. Jahrhundert ist der Ort nachweisbar als Eigentum des Klosters Grafschaft. Zum weiteren Bezirk gehörten mehr als zehn Siedlungen, die das Kirchspiel Bödefeld bildeten. Mehr als die Hälfte von ihnen fielen im 14./15. Jahrhundert wüst. 1342 verlieh Graf Gottfried IV. von Arnsberg Bödefeld die Rechte einer Freiheit wie anderen Orten in seiner Herrschaft. Vermutlich sicherte sich der Arnsberger damit die Nutzung der Bergwerke, die bei Ramsbeck betrieben wurden. Ausschlaggebend war die damalige Grenzlage zur Grafschaft Waldeck. Herausragendes Ereignis der kölnischen Zeit ab 1368 war die Anlage einer Burg in der Freiheit um 1410. Damit verbunden zogen nicht nur dynastische Streitigkeiten derer von Hanxleden und Dersch in den Ort ein. Für Konflikte sorgten auch Lehensangelegenheiten und die Rechtsansprüche des Landesherrn, die mit den alten Rechten der Freiheit kollidierten. Prägende Kraft des kleinen Gemeinwesens war die Pfarrkirche, dessen berühmtester Priester Johann Heinrich Montanus 1728 eine Prozessionskapelle auf dem Kreuzberg anlegen ließ. Bödefeld lebte von der Wald- und Viehwirtschaft, ein verarbeitendes Gewerbe in Form von Hämmern war nur marginal vertreten. Abseits von Fernstraßen und Eisenbahnen setzte der Ort nach 1890 auf den Tourismus. 1975 kamen Freiheit und Kirchspiel im Zuge der kommunalen Neuordnung zur Stadt Schmallenberg.