Witten
Stadt im Ennepe-Ruhr-Kreis (Regierungsbezirk Arnsberg).
Bearb. im Historischen Atlas westfälischer Städte, Band 17 (NF 88).
Historischer Atlas westfälischer Städte, Band 17: Witten. Bearb. von Heinrich SCHOPPMEYER, Münster 2024, 36 Seiten und 10 lose Karten in Mappe (25,2 x 35,2 cm), zahlreiche Karten und Abbildungen (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen, Neue Folge 88). Ardey, ISBN 978-3-87023-477-5, Preis: 39,90 Euro
Die Ursprünge des 1214 erstmals genannten Dorfes Witten liegen in drei Siedlungszellen auf den Ruhrterrassen (Ober- und Unterdorf sowie dem sog. Süddorf). Witten profitierte von seiner Lage am Ruhrübergang, während die herrschaftliche Gemengelage zwischen den Kölner Erzbischöfen, den Grafen von Limburg, den Grafen von der Mark und der Reichsstadt Dortmund sowohl Spielräume als auch Gefährdungssituationen schuf. Gravierend wirkten sich die Konflikte der örtlichen Grundherren aus. Seit dem 18. Jahrhundert war der Ort zunehmend gewerblich geprägt. Neben Hammerwerken und Papierfabrikation war es der Kohleabbau, der die ökonomische Entwicklung beeinflusste. Offenbar war es dieser wirtschaftliche Aufschwung, der dazu führte, dass Witten bei der Einrichtung des Provinziallandtags 1824 unter dem Stand der Städte aufgenommen wurde, zog es aber 1842 vor, die westfälische Landgemeindeordnung anzunehmen. Ab 1856 wurde Witten nach der Westfälischen Städteordnung verwaltet. Die Stadt wuchs im Zeitalter der Industrialisierung rasch an und entwickelte sich zu einem bedeutenden Standort der Metallindustrie. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt massiv zerstört. Der Atlas behandelt neben dem Wiederaufbau auch den Strukturwandel seit den 1960er Jahren.